Bei den selbstreferenziellen Tuschezeichnungen, die dem Erscheinungsbild gewöhnlicher Kassenbons nachempfunden sind, handelt es sich um handgezeichnete Belege, die sich selbst in Rechnung stellen.
Die Tuschezeichnungen auf Papier, die von Ruben Aubrecht auf Anfrage produziert werden, sind dem Erscheinungsbild von herkömmlichen Kassabons nachempfunden. Mit Datum, Belegnummer und Mehrwertsteuer handelt es sich dabei jedoch nicht etwa um Belege für die Dinge des Alltags, denn die Rechnungen beziehen sich auf sich selbst. Sie stehen also nicht nur in einem 1:1-Verhältnis zur konzeptuellen und manuellen Leistung, die der Künstler für ihre Anfertigung erbracht hat – die Rechnungen sind die künstlerische Leistung selbst. Mit seiner selbstreflexiven Arbeit stellt Ruben Aubrecht die ökonomischen Bedingungen zeitgenössischer Kunstproduktion zur Diskussion und begegnet der Wandelbarkeit des Wertes von Kunst mit einer durchaus ökonomischen künstlerischen Strategie.
Text: Birgit Rinagl & Franz Thalmair